Die Geschichte zu meinem Capri

Im Sommer 1986 kaufte ich den Capri zum damaligen Preis von 2400 DM.
Das Fahrzeug hatte 4 Vorbesitzer, war neu lackiert und hatte 2 Jahre TÜV.
Alles in allem ein richtiges Schnäppchen.
In den folgenden Jahren spulte ich etliche tausende Kilometer mit dem Wagen runter, leider nicht immer problemlos. Zwischendurch musste auch mal ein Motor gewechselt werden, aber dank der einfachen Technik und der wachsenden Erfahrung, konnte man dies auch fern ab von zu Hause auf einem Parkplatz im Westerwald erledigen. Zu diesem Zwecke reiste auch immer schweres Gerät in Form von reichlich Werkzeug und Knarrenkasten mit.
Trotz allem war es aber eine schöne Zeit.
Eine Tour nach Italien und der Schweiz verlief bis auf einen undichten Kühler, welcher während einer kurzen Rast mit einem Hühnerei repariert wurde, gänzlich ohne Probleme
Während und zwischen den verschiedenen Touren wurden 3 Motoren gewechselt (alle vom Schrottplatz), bzw. repariert.
Dank sei hier der Firma Autoreparatur Gerstner, die mich immer, ob in der Woche oder am Wochenende, mit Rat und Tat unterstützt hat.
Ein Vorderrad riss in einer Kurve ab, weil irgendwelche Gehirnamputierten 2 von 4 Radmuttern gelöst hatten, um die Alufelgen zu stehlen.
Der Erfolg war ein zerstörter Kotflügel, ein eingedrücktes Frontblech und eine abgeschliffene Bremsscheibe.
Und dann kam das Ende. Ein Fiesta-Fahrer mit nagelneuem rosa Läppchen meinte, er könnte noch mal schnell vor mir links auf die Autobahn  abbiegen. Dies hat wohl nicht mehr so ganz geklappt, und der Fiesta wurde in der Mitte mit ca. 70 km/h von der Stosstange des Capris getroffen. Das Spielzeugauto wurde auf eine Verkehrsinsel geschleudert, fast alle Scheiben flogen heraus, und der Fahrer sass plötzlich zur Hälfte auf der Strasse, da die gesamte Bodengruppe um 50 cm verschoben war.
Am Capri war auch einiges an Schaden entstanden.
Die Kotflügel und Stosstange waren hin, der Kühlergrill und das Schließblech waren verbogen. Die Haube hatte zum Glück nichts abbekommen.
Da ich aber nachmittags einen Termin zur TÜV-Untersuchung hatte, und das Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt keinen TÜV mehr hatte, war es trotz allem Totalschaden.
Seitdem Tage steht das gute Stück in diversen Hallen, und wartet auf den Tag, an dem es wieder restauriert wird.
Und der Tag wird kommen!
Oder auch nicht...
Aus zeitlichen Gründen habe ich mich nun doch entschlossen, mich von dem Fahrzeug zu trennen.
Der neue Besitzer möchte ihn aber wieder aufbauen, und so wird das alte Schätzchen in naher Zukunft doch wieder auf den Strassen unterwegs sein.